Österreich

Erfrischung mit Panoramablick: Die schönsten Bergseen Österreichs zum Baden

Kristallklares Wasser, das die umliegenden Berggipfel spiegelt. Ein erfrischendes Bad nach der Wanderung, während der Blick über majestätische Alpenpanoramen schweift.

Österreich  |  Natur & Aktivitäten
Lesezeit: ca. 14 Min.
Kommentare
Teilen
Facebook
Pocket
E-Mail
0
Kommentare
Facebook
Pocket
E-Mail
Zwischenablage

Die Alpenrepublik steckt voller natürlicher Badeschätze. Versteckt zwischen Bergflanken und Wäldern liegen Seen, deren Türkis mit dem Himmel um die Wette leuchtet. Anders als die oft überlaufenen Badeseen im Flachland bieten alpine Bergseen eine besondere Atmosphäre – hier verbindet sich körperliche Erfrischung mit dem Gefühl von Freiheit und Wildnis. Das Wasser stammt meist direkt aus Gletschern oder Quellen und ist entsprechend sauber, wenn auch ziemlich kalt. Wassertemperaturen zwischen 18 und 22 Grad im Sommer sind hier keine Seltenheit, manche höher gelegenen Seen erreichen kaum 15 Grad.

Die Palette reicht von leicht erreichbaren Bergseen nahe Parkplätzen bis hin zu abgelegenen Kleinoden, die nur nach mehrstündiger Wanderung ihre kühlen Schätze offenbaren. Manch ein See liegt ruhig und meditativ da, während andere durch Wasserfälle oder besondere Felsformationen einen dramatischen Rahmen erhalten. Die Nutzung dieser natürlichen Badestellen erfolgt fast überall auf eigene Gefahr – Rettungsschwimmer sucht man hier vergeblich. Dafür ist das Erlebnis umso authentischer.

Vorarlberger Wasserperlen: Baden mit Blick auf drei Länder

Im westlichsten Bundesland Österreichs verstecken sich einige der attraktivsten Bergseen des Landes. Der Formarinsee auf 1.793 Metern Höhe, nahe der Gemeinde Lech, wurde nicht umsonst zum "schönsten Platz Österreichs" gekürt. Mit seinem tiefblauen Wasser vor der Kulisse des Roten Wands (2.704 m) bietet er ein Postkartenidyll. Obwohl eher flach und nicht besonders groß, lädt der See an heißen Sommertagen zum kurzen Eintauchen ein. Die Anfahrt erfolgt entweder mit dem Wanderbus von Lech aus oder über eine mautpflichtige Straße bis zum nahen Parkplatz. Von dort sind es nur wenige Gehminuten zum Ufer.

Etwas wilder geht's am Körbersee zu, der auf 1.654 Metern Höhe im Lechquellengebirge liegt. Mit der Bergbahn von Schröcken aus bequem erreichbar, entfaltet er seine ganze Pracht, wenn die umliegenden Berggipfel sich im klaren Wasser spiegeln. Baden ist hier ausdrücklich erlaubt, allerdings niemals allzu warm – selbst im August kratzt die Wassertemperatur selten an der 20-Grad-Marke. Dafür entschädigt der Panoramablick auf die Allgäuer und Lechtaler Alpen. Direkt am See gibt's sogar eine Einkehrmöglichkeit im traditionsreichen Bergrestaurant Körbersee, wo nach dem Bad ein wärmender Kaiserschmarrn lockt.

Weniger bekannt, aber mindestens genauso reizvoll präsentiert sich der Seewaldsee bei Brand. Eingebettet zwischen dichte Nadelwälder auf 1.411 Metern Höhe, wirkt er wie ein Smaragd, den jemand zwischen die Bergflanken gestreut hat. Der kleine Parkplatz am Waldrand bedeutet, dass selbst an Spitzentagen nur begrenzt Besucher den Weg hierher finden. Nach einem kurzen, gut ausgebauten Wanderweg von etwa 15 Minuten öffnet sich plötzlich der Blick auf den glitzernden See. Die geschützte Lage lässt das Wasser hier vergleichsweise "warm" werden – immerhin bis zu 22 Grad im Hochsommer. Der flache Uferbereich macht den See auch für Familien mit Kindern attraktiv.

Tiroler Höhenbäder: Schwimmen im Herzen der Alpen

Tirol – das Herz der österreichischen Alpenwelt – beherbergt einige der höchstgelegenen Badeseen des Landes. Der Piburger See bei Ötz zählt mit seiner Lage auf 913 Metern zwar nicht zu den Höhenrekordlern, dafür aber zu den wärmsten Bergseen Tirols. Das Wasser kann im Sommer auf wohlige 24 Grad klettern – was ihn zum idealen Einstieg in die Welt des alpinen Badens macht. Über den kostenpflichtigen Badeplatz hinaus finden sich am Ostufer einige versteckte, frei zugängliche Stellen. Der See ist vom gleichnamigen Dorf Piburg aus in wenigen Minuten erreichbar, was ihn besonders bei Familien beliebt macht.

Deutlich alpiner wird's am Obernberger See auf 1.590 Metern Höhe im Wipptal. Umrahmt von der Obernberger Tribulaune (2.780 m) liegt dieser Bergsee wie ein Juwel in einer Fassung aus Bergen. Das tiefblaue Wasser strahlt eine besondere Klarheit aus, die zum Eintauchen verlockt – auch wenn die Temperaturen selbst im Hochsommer kaum über 18 Grad steigen. Die Anreise erfolgt über Obernberg am Brenner, von wo aus ein idyllischer Wanderweg in etwa einer Stunde zum See führt. Unterwegs passiert man alte Bauernhöfe und Almwiesen, bevor sich der Blick auf den See öffnet. Besonders morgens, wenn noch kein Wind geht, spiegeln sich die Berge gestochen scharf im Wasser.

Ein Geheimtipp unter Einheimischen ist der Berglsteinersee im Unterinntal. Zwar nicht besonders groß, aber dafür mit einem natürlichen Holzsteg und Liegewiese versehen, bietet er eine familienfreundliche Alternative zu den oft überlaufenen Tiroler Badeseen im Tal. Das Wasser wird überraschend warm für einen Bergsee – bis zu 25 Grad sind keine Seltenheit. Die gemütliche Seeperle in unmittelbarer Nähe versorgt durstige Schwimmer mit regionalen Getränken und Snacks. Vom Parkplatz am Ortsrand von Breitenbach ist der See in einer knappen halben Stunde zu Fuß erreichbar.

Der wohl exklusivste Bergsee Tirols versteckt sich im Kaisergebirge: Der Hintersteiner See liegt eingebettet zwischen den gewaltigen Felswänden des Wilden Kaisers auf 883 Metern Höhe. Der malerische See besticht durch seine türkis-grüne Färbung und die dramatische Bergkulisse. Schwimmen ist nur in bestimmten Bereichen erlaubt, dafür aber umso eindrucksvoller. Warmduscher kommen hier nicht auf ihre Kosten – mehr als 20 Grad hat das Quellwasser des Sees praktisch nie. Nach dem erfrischenden Bad lohnt ein Spaziergang um den kompletten See, der etwa eine Stunde in Anspruch nimmt und immer wieder neue Perspektiven auf das Kaisergebirge freigibt.

Salzburger Bergwasser: Grenzgänge zwischen Fels und See

Im Salzburger Land kommen vor allem Freunde dramatischer Bergkulissen auf ihre Kosten. Allen voran der Tappenkarsee im Kleinarl-Tal – ein hochalpiner Bergsee auf 1.762 Metern, der von schroffen Gipfeln der Radstädter Tauern umrahmt wird. Die intensive türkisblaue Färbung des Wassers entsteht durch feinste Mineralien aus dem Gletscherwasser. Ein Bad hier braucht definitiv Mut – mehr als 16 Grad werden auch im Hochsommer selten erreicht. Der Zustieg erfordert eine dreistündige Wanderung von der Bergstation der Kleinarler Seilbahn, was den See zum Geheimtipp für Naturliebhaber macht, die Einsamkeit suchen. Belohnt wird man mit einem Bad, bei dem sich meistens kein anderer Mensch im Wasser befindet – ein seltenes Privileg in Zeiten von Massentourismus.

Deutlich zugänglicher präsentiert sich der Jägersee im Salzburger Pongau. Auf 1.080 Metern Höhe eingebettet in das idyllische Kleinarltal, ist dieser See sowohl mit dem Auto als auch zu Fuß gut erreichbar. Eine Besonderheit: Das Wasser leuchtet meist in einem intensiven Smaragdgrün, was den Anblick zu etwas ganz Besonderem macht. Für Wasserratten ist der See ein Traum – mit Sommertemperaturen von bis zu 22 Grad ist er für einen Bergsee geradezu mollig warm. Am nördlichen Ufer gibt es einen kleinen, kostenpflichtigen Badeplatz mit Steg und Liegewiese, während das übrige Seeufer naturbelassen und frei zugänglich bleibt. Hier kann man herrlich vom kleinen Holzsteg ins erfrischende Nass springen oder einfach auf einem der großen Steine am Ufer die Seele baumeln lassen.

Auf der ruhigeren Seite des Spektrums liegt der Hintersee bei Faistenau. Auf 682 Metern Höhe von sanften Waldbergen umgeben, bietet er eine entspannte Alternative zu den hochalpinen Badeseen. Das Wasser ist mit 23-24 Grad im Sommer überraschend angenehm, was den See auch bei Familien beliebt macht. Ein Rundweg führt in einer guten Stunde einmal um den See, mit zahlreichen kleinen Buchten und Badestellen abseits des offiziellen Strandbades. Besonders schön: der Blick vom Südufer auf das Karstriff des Hohen Gölls, das sich bei Abendsonne rötlich verfärbt.

Steiermarks verborgene Badeperlen: Alpine Refugien im grünen Herzen

Das "grüne Herz Österreichs" beherbergt einige der malerischsten Bergseen des Landes. Der Toplitzsee im steirischen Salzkammergut ist zwar kein klassischer Hochgebirgssee, dafür aber ein mystischer Ort – umgeben von dichten Wäldern und eingebettet in eine dramatische Schluchtlandschaft. Mit 103 Metern Tiefe birgt er bis heute Geheimnisse aus dem Zweiten Weltkrieg, als die Nazis hier angeblich Raubgold versenkten. Baden ist im südlichen Teil des Sees erlaubt, allerdings nur für Schwimmer mit einer gewissen Kondition, da es kaum flache Uferbereiche gibt. Die Wassertemperatur liegt im Sommer bei angenehmen 22-23 Grad. Am besten erkundet man den See mit einem der Elektroboote, die vor Ort gemietet werden können.

Höher hinauf geht es am Grünen See bei Tragöß. Dieser außergewöhnliche Bergsee auf 778 Metern Höhe verdankt seinen Namen der intensiv grünen Färbung, die durch das Schmelzwasser des Hochschwab entsteht. Ein faszinierendes Naturphänomen: Im Frühjahr, wenn die Schneeschmelze am stärksten ist, steigt der Wasserspiegel um mehrere Meter an und überflutet Teile des angrenzenden Waldes. Die Unterwasserlandschaft mit Bäumen, Wegen und Bänken macht den See zu einem beliebten Ziel für Taucher. Mittlerweile ist das Schwimmen und Tauchen zum Schutz des empfindlichen Ökosystems verboten, aber der Anblick des kristallklaren Wassers und die Wanderung um den See lohnen trotzdem. Wer baden möchte, findet in der nahen Umgebung zahlreiche andere Möglichkeiten.

Ein echter Insidertipp ist der Bodensee in der Weststeiermark – nicht zu verwechseln mit dem großen Bodensee im Dreiländereck. Dieser kleine, von dichten Wäldern umgebene Bergsee liegt versteckt auf 844 Metern Höhe nahe Hieflau. Das Besondere: Kaum ein Tourist verirrt sich hierher, was dem See eine beinahe mystische Ruhe verleiht. Der Zustieg erfolgt über einen gut markierten Wanderweg von etwa einer Stunde Dauer. Das Wasser erreicht im Hochsommer durchaus 20 Grad, wobei man beim Schwimmen meist ganz allein ist – ein Luxus, den immer weniger Bergseen bieten können. Die umliegenden Bergflanken spiegeln sich bei ruhiger Wasseroberfläche wie in einem Gemälde. Wer's noch einsamer mag: Am Vormittag ist hier praktisch niemand unterwegs.

Kärntens Wasserschatz: Bergseen im südlichsten Bundesland

Kärnten gilt als das "Land der tausend Seen" – kein Wunder also, dass auch einige der schönsten Bergseen Österreichs hier zu finden sind. Der Weißensee auf 930 Metern Höhe ist mit 6,5 Kilometern Länge der größte hochgelegene Badesee der Ostalpen. Die besondere Wasserqualität – Trinkwasser in seiner reinsten Form – hat ihm den Beinamen "Bad der Engel" eingebracht. Fast der komplette Uferbereich ist naturbelassen und frei zugänglich. Die geschützte Lage zwischen den Gailtaler Alpen und den Karnischen Alpen sorgt für angenehme Wassertemperaturen von bis zu 24 Grad im Sommer. Die Sichttiefe beträgt oft über 6 Meter, was das Schwimmen zu einem glasklaren Vergnügen macht. Der See ist leicht mit dem Auto erreichbar, dennoch gibt es immer ruhige Ecken für ungestörtes Badevergnügen.

Deutlich alpiner präsentiert sich der Wolayersee im Lesachtal. Auf 1.951 Metern Höhe eingebettet zwischen schroffen Kalkgipfeln der Karnischen Alpen, ist dieser Hochgebirgssee eines der Naturjuwelen Kärntens. Der Zustieg erfordert eine dreistündige Wanderung von der Bergstation der Kabinenbahn Kötschach-Mauthen, was nur einigermaßen geübte Wanderer auf sich nehmen sollten. Das Wasser ist selbst im Hochsommer selten wärmer als 14 Grad – ein Bad hier ist also definitiv nichts für Frostbeulen, dafür aber ein unvergessliches Erlebnis. Die Wolayerseehütte direkt am Ufer bietet nicht nur Stärkung nach dem erfrischenden Bad, sondern auch die Möglichkeit zur Übernachtung, was den Sonnenauf- oder -untergang am See zu einem magischen Moment macht.

Gemütlicher geht's am Millstätter See zu, der mit seiner Lage auf 588 Metern zwar kein echter Hochgebirgssee ist, dafür aber mit einer beeindruckenden Bergkulisse aufwarten kann. Die Nockberge im Norden und die Schladminger Tauern im Süden bilden einen malerischen Rahmen für Österreichs zweittiefsten See. Mit sommerlichen Wassertemperaturen von bis zu 25 Grad und zahlreichen Naturbadeplätzen entlang des 28 Kilometer langen Ufers ist er perfekt für ausgedehnte Schwimmtouren geeignet. Besonders schön: der Naturstrand bei Döbriach am Ostufer des Sees, wo sich der sandige Uferbereich sanft ins Wasser absenkt. Hier kann man stundenlang im angenehm warmen Wasser treiben und dabei den Blick über die umliegenden Berggipfel schweifen lassen.

Für alle, die es etwas abenteuerlicher mögen, ist der Obere Sonntagskarsee in den Schladminger Tauern genau richtig. Auf stolzen 2.069 Metern Höhe gelegen, gehört er zu den höchsten natürlichen Badeseen Österreichs. Der anspruchsvolle Aufstieg von der Ursprungalm nimmt gut vier Stunden in Anspruch und führt durch alpine Landschaften von atemberaubender Schönheit. Ein Bad in diesem glasklaren Hochgebirgssee – selten wärmer als 12 Grad – ist nichts für schwache Nerven, dafür aber ein Naturerlebnis der Extraklasse. Der Panoramablick über die umliegenden Dreitausender der Niederen Tauern entschädigt für alle Mühen. Wer hier oben schwimmt, sollte unbedingt Wechselkleidung dabeihaben – die oft heftige Thermik kann nach dem Bad schnell für Auskühlung sorgen.

Praktische Tipps für das Bergsee-Erlebnis

Bei aller Naturschönheit gibt es einiges zu beachten, wenn man alpinen Badeseen einen Besuch abstatten möchte. Zunächst die Temperatur: Selbst im Hochsommer sind viele Bergseen deutlich kälter als Flachlandseen oder gar Schwimmbäder. Wer problemlos in 15-Grad-Wasser eintauchen kann, ist klar im Vorteil. Für alle anderen empfiehlt sich ein graduelles Herantasten – erst die Füße, dann die Beine und so weiter. Die intensive UV-Strahlung in den Bergen wird oft unterschätzt. Sonnenschutz mit hohem Lichtschutzfaktor ist unverzichtbar, selbst an bewölkten Tagen. Denn die Reflexion der Sonne auf dem Wasser verstärkt die Strahlungsintensität zusätzlich.

Das Wetter in den Bergen kann schnell umschlagen. Ein kurzer, heftiger Regenschauer verwandelt idyllische Bergseen manchmal binnen Minuten in unwirtliche Orte. Daher immer einen Wetterbericht checken und eine Regenjacke oder ein kleines Handtuch zum schnellen Abtrocknen dabeihaben. Überhaupt sollte man beim Gepäck clever planen: Wer einen längeren Anstieg vor sich hat, wird jeden unnötigen Ballast bereuen. Ein kleines Mikrofaser-Handtuch, Badekleidung und ein leichter Wechelpullover reichen meist völlig aus.

Für die Verpflegung gilt: je natürlicher, desto besser. Einen Apfel, ein paar Nüsse oder ein Müsliriegel steckt man leicht ein und hat so einen schnellen Energieschub nach dem kalten Bad. Wasser zum Trinken ist absolutes Muss – mindestens einen halben Liter pro Person für kurze Touren, mehr für längere Aufstiege. Manche Bergseen liegen in Naturschutzgebieten, wo besondere Regeln gelten. Im Zweifel vorab informieren oder vor Ort auf entsprechende Hinweisschilder achten.

Das Wichtigste aber lässt sich nicht einpacken: Respekt vor der Natur. Bergseen sind empfindliche Ökosysteme. Sonnencreme vor dem Baden abtrocknen lassen, keinen Müll zurücklassen und die Natur so verlassen, wie man sie vorgefunden hat – das sollte selbstverständlich sein. Viele dieser abgelegenen Wasserschätze sind nur deshalb so schön, weil sie noch nicht überlaufen sind. Und so soll es bleiben.

Die beste Saison: Wann der Bergsee ruft

Die optimale Zeit für Bergsee-Besuche hängt stark von der Höhenlage ab. Als Faustregel gilt: Je höher der See, desto später im Jahr wird er zugänglich und angenehm zum Baden. Während tiefer gelegene Bergseen wie der Hintersee oder der Millstätter See bereits ab Ende Mai zum Bad einladen, tauen hochalpine Gewässer wie der Wolayersee oder der Obere Sonntagskarsee oft erst im Juli vollständig auf. Selbst dann kann es Eisreste geben.

Die Hochsaison liegt eindeutig zwischen Mitte Juli und Ende August, wenn die Wassertemperaturen ihren Höhepunkt erreichen und die Zugangswege meist schneefrei sind. Wer die größte Hitze und die meisten Menschen meiden möchte, für den bietet sich der frühe September an – die Seen sind dann noch angenehm temperiert, während die Besucherzahlen bereits deutlich zurückgehen. Der goldene Herbst kann an Bergseen eine magische Zeit sein, wenn sich das Laub verfärbt und die Berge ihre erste weiße Haube bekommen. Baden ist dann allerdings nur noch für Hartgesottene eine Option.

Eine Besonderheit stellen die Frühjahrsmonate dar. Wenn die Schneeschmelze einsetzt, steigt der Wasserspiegel vieler Bergseen deutlich an. Der bereits erwähnte Grüne See in der Steiermark ist dafür das bekannteste Beispiel. Zu dieser Zeit kann man zwar meist nicht baden, erlebt die Seen aber in ihrer dramatischsten Phase – mit tosenden Zuflüssen und einer Farbintensität, die im Sommer oft nachlässt. Für Naturliebhaber und Fotografen ein mindestens ebenso lohnendes Ziel wie für Badegäste im Hochsommer.

Letztendlich hat jede Jahreszeit ihren eigenen Reiz. Die klare Bergluft, die Stille und das Zusammenspiel aus Wasser, Fels und Himmel sorgen dafür, dass ein Besuch an einem dieser alpinen Juwelen zu jeder Jahreszeit zu einem unvergesslichen Erlebnis wird – ob nun mit oder ohne Sprung ins kühle Nass.

Schreibe einen Kommentar
Bitte anmelden, um einen Kommentar zu schreiben.
 
Du 

Bisher keine Kommentare
Nach oben scrollen