Bayern

Zugspitze: Deutschlands höchster Punkt und seine Erlebniswelten

Mächtig ragt sie über das Wettersteingebirge: Die Zugspitze, stolze 2.962 Meter hoch, ist weit mehr als nur ein Eintrag im Guinness-Buch der Rekorde. Hier treffen imposante Naturkulissen auf alpine Ingenieurskunst – und das zu jeder Jahreszeit.

Bayern  |  Sehenswertes & Attraktionen
Lesezeit: ca. 13 Min.
Kommentare
Teilen
Facebook
Pocket
E-Mail
0
Kommentare
Facebook
Pocket
E-Mail
Zwischenablage

Die Zugspitze thront mit ihren 2.962 Metern majestätisch über dem Wettersteingebirge an der deutsch-österreichischen Grenze. Seit ihrer Erstbesteigung 1820 durch Leutnant Josef Naus hat sich der höchste Gipfel Deutschlands vom kaum zugänglichen Berg zu einer der meistbesuchten Attraktionen der Alpen gewandelt. Rund 500.000 Besucher finden jährlich ihren Weg auf den Gipfel, der zwischen Garmisch-Partenkirchen und Ehrwald liegt. Die Zugspitze ist dabei ein geologisches Juwel: Ihr Hauptgestein, der namensgebende Wettersteinkalk, entstand vor etwa 200 Millionen Jahren aus Meeresablagerungen. Gletschereis und Erosion formten über Jahrtausende die charakteristische Spitze.

Das Zugspitzmassiv bietet gleich mehrere klimatische Besonderheiten. Die Temperaturen liegen im Durchschnitt zehn Grad unter denen im Tal. An über 130 Tagen im Jahr herrscht Nebel, und die Windgeschwindigkeiten können sich ordentlich ins Zeug legen – über 200 km/h wurden bereits gemessen. Kein Wunder also, dass die Wetterwarte am Gipfel seit 1900 zu den wichtigsten meteorologischen Stationen Europas zählt.

Der Gipfelbereich ist heute mit einer Infrastruktur ausgestattet, die ihresgleichen sucht. Restaurants, Aussichtsplattformen und eine Bergstation, die in puncto Komfort kaum Wünsche offenlässt. Wer den Blick über die Alpenkette genießt, kann bei guter Sicht mehr als 400 Gipfel in Deutschland, Österreich, Italien und der Schweiz erkennen. Dass das ganze Spektakel durch drei verschiedene Seilbahnen erschlossen ist, macht die Zugspitze zu einem Ausflugsziel, das sich auch für Nicht-Bergsteiger lohnt.

Die drei Wege zum Gipfel

Die Zugspitze ist nicht nur der höchste Berg Deutschlands, sondern auch ein Paradebeispiel für technische Innovation im alpinen Raum. Drei unterschiedliche Seilbahnen führen zum Gipfel, jede mit ihrem ganz eigenen Charakter und ihrer Geschichte. Die neueste Attraktion ist dabei die 2017 eröffnete Zugspitzseilbahn von der deutschen Seite – mit 1.945 Metern Höhenunterschied auf einer Strecke von 4,4 Kilometern hält sie den Weltrekord für den größten Höhenunterschied in einer Sektion. Die beiden Kabinen gleiten an nur einem Tragseil bis zu 127 Meter über dem Boden und bieten während der rund zehnminütigen Fahrt einen atemberaubenden Panoramablick. Besonders spannend ist die Konstruktion der beiden Stützen, die mit 127 und 85 Metern Höhe zu den höchsten Seilbahnstützen der Welt gehören.

Auf der österreichischen Seite schwingt sich die Tiroler Zugspitzbahn von Ehrwald zum Gipfel. Etwas gemächlicher geht's hier zu, dafür bekommt man einen direkten Blick auf die markante Zugspitzwestwand. Erbaut wurde diese Bahn bereits 1926 und galt damals als Sensation. Nach mehreren Modernisierungen befördert sie Besucher heute in modernen Kabinen auf den Berg. Wenn du mit einem Tiroler Akzent begrüßt wirst, weißt du: Du bist in der richtigen Gondel.

Die dritte Aufstiegsmöglichkeit bildet die historische Bayerische Zugspitzbahn. Hierbei handelt es sich um eine Zahnradbahn, die von Garmisch-Partenkirchen über Grainau bis zum Zugspitzplatt führt. Die letzte Etappe zum Gipfel erfolgt dann mit der Gletscherbahn. Diese Kombination aus nostalgischer Bergbahn und moderner Seilbahn macht die Anreise selbst zum Erlebnis. Die Zahnradbahn schnauft dabei teilweise durch den Berg – im 4.453 Meter langen Zugspitztunnel. Besondere Fenster erlauben während der Fahrt immer wieder Ausblicke auf das Wettersteingebirge.

Jede der drei Aufstiegsmöglichkeiten hat ihren eigenen Reiz. Die Wahl hängt oft davon ab, ob man lieber spektakuläre Technik (neue Zugspitzbahn), gemütliche Atmosphäre (Tiroler Bahn) oder historisches Flair (Zahnradbahn) bevorzugt. Die Fahrpreise bewegen sich zwischen 58 und 65 Euro für eine Hin- und Rückfahrt – nicht gerade günstig, aber angesichts der aufwändigen Technik und des Erlebniswertes durchaus verständlich. Frühzeitige Buchung, besonders in der Hochsaison, erspart langes Anstehen. Ab 8 Uhr morgens sind die Bahnen in Betrieb, die letzte Talfahrt erfolgt je nach Saison zwischen 16:30 und 17:45 Uhr.

Gipfelglück und Weitblick

Oben angekommen, empfängt Besucher eine Welt, die zwischen Tourismus-Hochburg und alpiner Wildnis changiert. Der eigentliche Gipfel mit dem goldenen Gipfelkreuz ist nur einen kurzen Fußweg von den Bergstationen entfernt. Die letzten Meter führen über einen gut gesicherten Felspfad. Das Kreuz selbst wiegt beachtliche 830 Kilogramm und thront seit 1851 auf dem Gipfel – allerdings nicht das originale, das wurde bereits mehrfach durch Blitzschlag beschädigt und ersetzt.

Das absolute Highlight ist ohne Zweifel die 360-Grad-Aussichtsplattform. An klaren Tagen reicht der Blick von der Schwäbischen Alb über die Schweizer Alpen bis hin zu den Dolomiten. Der Eibsee zu Füßen des Berges schimmert in intensivem Türkisblau, während das Alpenvorland wie ein Spielzeugteppich wirkt. Das Münchner Alpenpanorama erscheint bei klarer Sicht zum Greifen nah. Die Wetterlage am Gipfel kann jedoch launisch sein – manchmal versteckt sich der gesamte Gipfel stundenlang in dichten Wolken, um dann plötzlich den Blick auf ein Meer aus Wolken freizugeben, aus dem die umliegenden Alpengipfel wie Inseln herausragen.

Die Gipfelplattform ist nicht der einzige Platz für Aussichten. Die 2017 eröffnete Aussichtsterrasse "AlpspiX" auf dem Osterfelderkopf – einer Nebenbahn der Zugspitzbahn – bietet mit ihren zwei gekreuzten Stahlstegen, die 13 Meter über den Abgrund ragen, einen adrenalinfördernden Blick in die Tiefe. Hier hat man gleichzeitig einen hervorragenden Blick auf die Zugspitze selbst.

Wer es weniger spektakulär mag, findet in den Panoramarestaurants Platz für eine gemütliche Einkehr. Das "Gipfelrestaurant Panorama 2962" bietet bayerische Spezialitäten mit internationalen Einflüssen. Die Preise sind gesalzen, der Ausblick dafür unbezahlbar. Das "Glaciergarden" auf dem Zugspitzplatt hingegen ist etwas günstiger und dennoch mit einem imposanten Panorama gesegnet. Typisch für beide Lokalitäten: Die Kaiserschmarrn-Portionen sind gigantisch und reichen locker für zwei Personen. Eine Reservierung für die Mittagszeit ist besonders in der Hauptsaison dringend zu empfehlen.

Der Zugspitzgletscher und seine Geheimnisse

Der Zugspitzgletscher – oder das, was von ihm übrig ist – bildet eine weitere Facette des höchsten deutschen Berges. Als größter der fünf deutschen Gletscher bedeckt er eine Fläche von etwa 16 Hektar. Doch das Erscheinungsbild hat sich dramatisch verändert: Vor 100 Jahren erstreckte sich das Eis noch über eine mehr als dreimal so große Fläche. Der Klimawandel hinterlässt hier seine unübersehbaren Spuren. Experten rechnen damit, dass der Gletscher in 10 bis 15 Jahren vollständig verschwunden sein wird – ein Prozess, der sich in den letzten Sommern mit Rekordtemperaturen noch beschleunigt hat.

Das Zugspitzplatt, auf dem der Gletscher liegt, ist ein weitläufiges Gebiet, das sich unterhalb des Gipfels erstreckt. Hier hat sich ein eigenes Mikroklima entwickelt, das Pflanzen und Tiere beherbergt, die sich an die extremen Bedingungen angepasst haben. Alpine Blumen wie Enzian und Edelweiß trotzen hier dem rauen Klima. Mit etwas Glück kann man sogar Gämsen oder Murmeltiere beobachten. Die Tierwelt hat gelernt, mit den menschlichen Besuchern zu koexistieren.

Im Winter verwandelt sich das Zugspitzplatt in ein Skigebiet mit garantiertem Schnee von November bis Mai. Elf Pistenkilometer und fünf Lifte bieten Wintersportmöglichkeiten auf knapp 3.000 Metern Höhe. Das Besondere: Während unten im Tal oft grüne Wiesen zu sehen sind, kannst du hier oben noch Schwünge in den Schnee ziehen. Der "Gletscher-Snowpark" zieht vor allem Freestyler an, die ihre Tricks auf Kickers und Rails üben. Die Skischule bietet Kurse für alle Levels an, von Anfängern bis zu Fortgeschrittenen.

Für Nicht-Skifahrer gibt es die Möglichkeit, auf präparierten Winterwanderwegen das Zugspitzplatt zu erkunden oder mit speziellen Schneeschuhen durch die verschneite Landschaft zu stapfen. Eine besondere Attraktion sind die Igludörfer, die in manchen Wintern auf dem Platt errichtet werden – komplett mit Iglu-Hotel und Eisbar.

Für Adrenalinjunkies und Genusswanderer – Aktivitäten rund um den Berg

Die Zugspitze bietet weit mehr als nur Aussicht und Skifahren. Für Wanderer ist der Berg ein wahres Paradies mit unterschiedlichsten Ansprüchen. Der klassische Aufstieg folgt dem Reintal-Weg. Mit 2.200 Höhenmetern verteilt auf etwa 21 Kilometer ist diese Route nichts für Ungeübte. Die meisten Wanderer teilen diesen Aufstieg in zwei Tagesetappen mit Übernachtung in der Reintalangerhütte. Steiler und anspruchsvoller geht es über den Höllental-Klettersteig. Dieser Weg führt durch das namensgebende Höllental, über die Höllentalklamm und schließlich über Kletterpassagen und ein Gletscherfeld zum Gipfel. Klettersteigausrüstung und Gletschererfahrung sind hier Pflicht. Beide Routen belohnen mit unglaublichen Ausblicken und dem unbeschreiblichen Gefühl, den höchsten Punkt Deutschlands aus eigener Kraft erreicht zu haben.

Für Kletterer bietet die Zugspitze zahlreiche alpine Routen in verschiedenen Schwierigkeitsgraden. Die Westwand gilt als eine der anspruchsvollsten Kletterrouten der Ostalpen. Nur erfahrene Alpinisten sollten sich hier hinwagen. Wer etwas weniger Risiko sucht, findet im nahen Klettergarten am Wiener-Neustädter-Hütte Routen für jeden Schwierigkeitsgrad.

Im Winter verwandelt sich die Region in ein Eldorado für Wintersportler. Neben dem bereits erwähnten Skigebiet auf dem Zugspitzplatt bietet die Zugspitzregion weitere Skigebiete wie das Garmischer Classic-Gebiet und das Skigebiet Ehrwalder Alm. Insgesamt stehen über 40 Kilometer präparierte Pisten zur Verfügung. Besonders reizvoll: Die Möglichkeit, über drei Länder hinweg Ski zu fahren – die sogenannte "Dreiländer-Skischaukel" verbindet Pisten in Deutschland, Österreich und sogar einen Abstecher in die Schweiz.

Tourengeher finden im Gebiet um die Zugspitze einige der schönsten Skitourenrouten der Ostalpen. Die Auffahrt mit einer der Bergbahnen bis zum Zugspitzplatt und anschließende Abfahrten in unberührtem Gelände sind ein besonderes Vergnügen. Vorsicht ist allerdings geboten: Die Lawinengefahr darf nicht unterschätzt werden, und eine entsprechende Ausrüstung samt Kenntnissen ist unerlässlich.

Für Familien und weniger sportlich Ambitionierte bietet die Zugspitzregion sanftere Alternativen. Die Partnachklamm am Fuße des Berges ist ein beeindruckendes Naturschauspiel, bei dem sich der Partnach-Fluss durch eine enge Felsschlucht zwängt. Der Weg führt teilweise durch in den Fels gehauene Tunnel und über Brücken direkt über dem tosenden Wasser. Im Winter, wenn sich meterhohe Eiszapfen bilden, verwandelt sich die Klamm in eine magische Eiswelt.

Geschichten und Legenden

Die Zugspitze ist mehr als nur ein Berg – sie ist ein kulturelles Symbol und ein Stück deutscher Geschichte. Ihren Namen verdankt sie vermutlich den "Zugbahnen", den Lawinenrinnen, die an ihrer Nordflanke zu sehen sind. Eine andere Theorie besagt, dass früher Bergsteiger an Seilen hochgezogen wurden – also "gezogen" wurden. Der Berg war lange Zeit ein unbezwingbarer Riese. Erst 1820 wagte der Vermessungsleutnant Josef Naus mit seinem Bergführer Johann Georg Tauschl und seinem Messgehilfen Maier die Erstbesteigung über das Reintal. Die Männer erreichten den Gipfel am 27. August 1820 – ein Datum, das heute noch alljährlich mit dem "Zugspitz-Jubiläum" gefeiert wird.

Die touristische Erschließung begann Ende des 19. Jahrhunderts mit dem Bau der ersten Unterkunftshütte, der Münchner Hütte. 1897 wurde das erste Gipfelhaus eröffnet – damals noch ein bescheidener Holzbau, der den rauen Wetterbedingungen kaum standhalten konnte. Die erste Zugspitzbahn nahm 1926 den Betrieb auf und läutete das Zeitalter des Massentourismus ein. Im Dritten Reich wurde die Zugspitze als "Deutschlands höchster Punkt" propagandistisch aufgeladen; Hakenkreuzfahnen wehten vom Gipfel. Nach dem Krieg entwickelte sich der Berg dann zum Symbol des deutschen Wirtschaftswunders – wer es sich leisten konnte, fuhr zur Zugspitze.

Bis heute ranken sich zahlreiche Legenden um den Berg. Berüchtigt ist die Geschichte vom "Zugspitzgespenst", einem optischen Phänomen, bei dem der eigene Schatten auf Nebelwände projiziert wird und von einem regenbogenfarbenen Ring umgeben ist. Dieses Brockengespenst, wie es wissenschaftlich heißt, hat schon manchen abergläubischen Bergsteiger in Angst und Schrecken versetzt.

Die Zugspitze spielt auch in der Wissenschaft eine bedeutende Rolle. Seit 1900 werden hier meteorologische Daten gesammelt, die inzwischen zu den wichtigsten Langzeitbeobachtungen für die Klimaforschung zählen. Die Zugspitz-Wetterwarte ist ein idealer Ort, um die Auswirkungen des Klimawandels im Alpenraum zu studieren. Die dort gesammelten Daten dokumentieren eindrucksvoll den Anstieg der Durchschnittstemperaturen in den letzten Jahrzehnten.

Planung und Tipps für den Zugspitzbesuch

Ein Besuch der Zugspitze will gut geplant sein. Während der Hauptsaison von Juli bis September und in den Wintermonaten Dezember bis März kann es zu langen Wartezeiten an den Bergbahnen kommen. Die ruhigsten Monate sind Mai, Juni, Oktober und November – dann sind die Bahnen weniger frequentiert, und man hat mehr Platz zum Genießen. Allerdings kann das Wetter in diesen Übergangszeiten noch launischer sein als ohnehin schon.

Der Wetterbericht sollte vor jedem Zugspitzbesuch konsultiert werden. Die Webcams auf der offiziellen Website geben zudem einen aktuellen Eindruck von den Sichtverhältnissen. Nichts ist ärgerlicher, als nach einer teuren Bergfahrt in einer Wolke zu stehen. Idealerweise plant man den Besuch nach einer Schlechtwetterfront ein, wenn die Luft besonders klar ist.

Die Preise für die Bergbahnen sind nicht gerade niedrig. Die Zugspitzbahn kostet für Erwachsene in der Hochsaison etwa 65 Euro für die Berg- und Talfahrt. Vergünstigungen gibt es für Kinder, Jugendliche und Senioren. Wer länger in der Region bleibt, sollte über eine Mehrtageskarte nachdenken – die Zugspitze ist in vielen regionalen Tourismuskarten wie der "GaPa Card" oder der "Top Snow Card" inkludiert. Vorreservierungen sind besonders in der Hauptsaison empfehlenswert.

Die Bekleidung sollte auch im Hochsommer alpin ausgerichtet sein. Das bedeutet: wasserdichte Jacke, feste Schuhe, Sonnenschutz und warme Kleidung. Die Temperaturen auf dem Gipfel können auch im August unter den Gefrierpunkt fallen. Gleichzeitig ist die UV-Strahlung in der Höhe besonders intensiv. Eine Sonnenbrille und Sonnencreme mit hohem Schutzfaktor sind daher unerlässlich.

Übernachtungsmöglichkeiten gibt es direkt auf der Zugspitze im "Schneefernerhaus". Eine Nacht in Deutschlands höchstem Hotel ist ein besonderes Erlebnis, allerdings auch mit entsprechenden Preisen verbunden. Günstiger übernachtet man in einer der Berghütten im Umfeld, etwa der Höllentalangerhütte oder der Reintalangerhütte. Wer es komfortabler mag, findet in Garmisch-Partenkirchen oder Ehrwald zahlreiche Hotels und Pensionen in allen Preisklassen.

Für Menschen mit eingeschränkter Mobilität ist die Zugspitze inzwischen gut erschlossen. Die Bergbahnen sind barrierefrei, und auch auf dem Gipfel sind die wichtigsten Bereiche rollstuhlgerecht gestaltet. Einige der Wanderwege auf dem Zugspitzplatt sind ebenfalls für Rollstuhlfahrer geeignet.

Umweltaspekte

Der Klimawandel verändert die Zugspitze in einem alarmierenden Tempo. Der Zugspitzgletscher, einst stolze 300 Hektar groß, ist auf ein kümmerliches Resteis geschrumpft. Wissenschaftler gehen davon aus, dass er in wenigen Jahren vollständig verschwunden sein wird. Das Auftauen des Permafrostbodens führt zudem zu verstärkten Felsstürzen und Erosion. Die Zugspitze verliert buchstäblich an Substanz.

Die Bergbahnbetreiber haben auf diese Entwicklungen reagiert. Die neue Zugspitzbahn wurde nach neuesten ökologischen Standards gebaut und verbraucht deutlich weniger Energie als ihre Vorgängerin. Zudem wird durch die Rekuperation beim Bremsvorgang Energie zurückgewonnen. Das Schneefernerhaus dient heute teilweise als Umweltforschungsstation, in der die Auswirkungen des Klimawandels auf das alpine Ökosystem untersucht werden.

Der Massentourismus ist jedoch eine Belastung für das empfindliche Ökosystem des Berges. An Spitzentagen drängen sich bis zu 6.000 Menschen auf dem Gipfel – das hinterlässt Spuren. Durch Besucherlenkung und strenge Naturschutzauflagen versucht man, die negativen Auswirkungen zu minimieren. Das "Snowfarming", bei dem Schnee vom Vorsommer konserviert wird, um die Skisaison zu verlängern, ist dabei eine technische, aber ökologisch fragwürdige Lösung.

Wer die Zugspitze besucht, kann einen Beitrag zum Schutz dieses einzigartigen Naturraums leisten, indem er Abfall vermeidet, auf den markierten Wegen bleibt und den öffentlichen Nahverkehr für die Anreise nutzt. Die Bayerische Zugspitzbahn ist mit dem Zug von München aus gut zu erreichen, und von Garmisch-Partenkirchen fahren regelmäßig Busse zum Eibsee, dem Ausgangspunkt der Seilbahn.

Schreibe einen Kommentar
Bitte anmelden, um einen Kommentar zu schreiben.
 
Du 

Bisher keine Kommentare
Entdecke mehr:
Nach oben scrollen