Morgendlicher Nebel, der sich langsam über dem Tal lichtet. Der erste Kaffee vor dem Zelt, während die Sonnenstrahlen die Bergspitzen in goldenes Licht tauchen. Den Tag mit einer Wanderung durch alpine Landschaften verbringen und abends müde, aber zufrieden am Badesee entspannen. Die Bayerischen Alpen bieten für Campingfans eine einzigartige Kombination aus majestätischer Bergkulisse und erstklassiger Infrastruktur.
Hier geht's nicht um den schnöden Stellplatz für Wohnmobil oder Zelt. In Bayerns Alpenregion haben sich Campingplätze zu regelrechten Urlaubsoasen entwickelt - mit allem, was das Outdoor-Herz begehrt. Manch einer mag in einem Hotel oder einer Ferienwohnung mehr Komfort vermuten. Doch wer einmal auf einem der Top-Plätze zwischen Bodensee und Königssee gecampt hat, wird schnell eines Besseren belehrt. Heutzutage trumpfen viele Anlagen mit erstklassigen Sanitäranlagen, kulinarischen Angeboten und reichlich Freizeitmöglichkeiten auf – und das alles mit Panoramablick, von dem Hotelgäste oft nur träumen können.
Camping in den Bayerischen Alpen: Wenn Gipfelglück auf Campingkomfort trifft
Die bayerische Alpenregion erstreckt sich vom Allgäu im Westen bis zum Berchtesgadener Land im Osten. Dazwischen liegen traumhafte Landschaften mit kristallklaren Seen, sanften Hügeln und imposanten Bergketten. Genau hier haben sich einige der schönsten Campingplätze Deutschlands angesiedelt. Sie punkten mit ihrer strategisch günstigen Lage: nah genug an beliebten Ausflugszielen, aber weit genug weg vom Trubel der Touristenzentren.
Der besondere Reiz des Campings in den Bayerischen Alpen? Du kannst morgens direkt vom Zelt oder Wohnmobil aus in die Berge starten und abends nach einer anstrengenden Tour im kühlen Nass eines Sees die müden Muskeln erfrischen. Darüber hinaus bieten die meisten Plätze mittlerweile einen Komfort, der dem einer guten Ferienunterkunft in nichts nachsteht: Von beheizten Sanitäranlagen über WLAN bis hin zu Brötchenservice und Restaurantbetrieb ist alles dabei.
Besonders in der Hauptsaison zwischen Juni und September sind die begehrten Plätze oft ausgebucht – eine frühzeitige Reservierung ist daher ratsam. Wer es ruhiger mag, tut gut daran, die Nebensaison im Mai oder September/Oktober zu nutzen. Dann zeigen sich die Alpen oft von ihrer schönsten Seite: angenehme Temperaturen, weniger Besucher und – mit etwas Glück – stabiles Wetter.
Chiemsee Strandcamping: Bayerisches Meer trifft Alpenpanorama
Als Prachtstück unter den bayerischen Campingplätzen gilt das Chiemsee Strandcamping in Grabenstätt. Schon die Lage ist ein Traum: Direkt am Ufer des "Bayerischen Meeres", wie der Chiemsee liebevoll genannt wird, erstreckt sich die moderne Anlage mit Blick auf die Chiemgauer Alpen. Besonders an klaren Tagen, wenn sich die Bergsilhouette im spiegelglatten Wasser reflektiert, entfaltet dieser Ort seinen ganz eigenen Zauber.
Die Betreiber haben bei der Neugestaltung des Familienplatzes Wert auf großzügige Parzellen gelegt. Die sogenannten Maxi-Comfort-Stellplätze lassen auch für größere Gespanne genügend Platz und Privatsphäre. Der direkte Zugang zum feinen Kiesstrand ist für Familien mit Kindern ein echtes Highlight – morgens schnell aus dem Zelt und ab ins erfrischende Nass! Dabei schaut man auf die Alpen, während die Füße im Wasser baumeln. Solche Momente schaffen Erinnerungen, die bleiben.
Nach einem Tag am Wasser oder in den Bergen locken auf dem Gelände eine Pizzeria und eine Aperitivbar. Bei einem kühlen Getränk oder einer herzhaften Pizza klingt der Tag entspannt aus. Die Sanitäranlagen sind auf modernstem Standard und werden gewissenhaft gepflegt – ein Aspekt, der bei der Wahl des Campingplatzes nicht zu unterschätzen ist. Gerade nach einer schweißtreibenden Bergtour ist eine warme Dusche Gold wert.
Von hier aus lässt sich der Chiemsee mit seinen Inseln hervorragend erkunden. Eine Fahrt zur Herreninsel mit dem prächtigen Schloss Herrenchiemsee oder zur Fraueninsel mit dem historischen Kloster steht bei den meisten Besuchern ganz oben auf der Liste. Auch die umliegenden Berge wie der Hochfelln oder der Hochgern laden zu Wanderungen ein. Nach einem aktiven Tag ist der Campingplatz die perfekte Basis, um die Seele am Wasser baumeln zu lassen.
Camping Zeh am See: Allgäuer Idyll für Naturliebhaber
Mitten im Herzen des Allgäus, da wo die Landschaft noch ursprünglich daherkommt, liegt der familiengeführte 4-Sterne-Campingplatz Zeh am See. Direkt am Ufer des Niedersonthofener Sees bietet er einen Panoramablick, der seinesgleichen sucht. Auf der einen Seite das klare Wasser des Sees, auf der anderen die sanften Hügel, die allmählich in die schroffen Gipfel der Allgäuer Alpen übergehen.
Der Platz hat sich über die Jahre einen Namen für seine herzliche Atmosphäre gemacht. Hier kennt man sich, grüßt sich, kommt ins Gespräch. Viele Gäste kehren Jahr für Jahr zurück – und das nicht ohne Grund. Die Anlage wird liebevoll gepflegt, die Stellplätze sind großzügig bemessen und bieten je nach Lage unterschiedliche Vorzüge: Seenähe, Schattenplätze unter Bäumen oder freie Sicht auf die Bergwelt.
Besonders für Familien hat der Campingplatz Zeh einiges zu bieten. Der flach abfallende Badestrand ist ideal für kleine Wasserratten, ein Spielplatz sorgt für Abwechslung, wenn es mal nicht zum See gehen soll. Im hochmodernen Sanitärbereich gibt es spezielle Familienräume, die das morgendliche und abendliche Ritual mit Kindern deutlich entspannter gestalten.
Die Lage im Allgäu ist geradezu prädestiniert für ausgedehnte Wanderungen. Von gemütlichen Spaziergängen rund um den See bis hin zu anspruchsvollen Bergtouren auf die umliegenden Gipfel ist alles möglich. Ein echter Geheimtipp: Frühaufsteher erleben am See oft einen zauberhaften Moment, wenn der Morgennebel über dem Wasser schwebt und die ersten Sonnenstrahlen die Bergspitzen vergolden.
Nach einem Tag in der Natur schmeckt das Essen besonders gut. In der näheren Umgebung finden sich zahlreiche Gasthöfe, die typisch allgäuerische Küche anbieten. Ein Stück Käsekuchen oder eine deftige Brotzeit mit Bergkäse aus der Region – da geht einem das Herz auf! Wer selbst kochen möchte, findet im nahegelegenen Waltenhofen alles, was das Camperherz begehrt.
Camping Stein am Simssee: Bergblick vom Seeufer
Der Simssee gehört zu den weniger bekannten Seen im bayerischen Voralpenland – und genau das macht seinen Reiz aus. Am Ufer dieses idyllischen Gewässers, eingebettet in sanfte Hügel und mit Blick auf die Chiemgauer Berge, liegt der Campingplatz Stein. Ein Ort, der Ruhe atmet und gleichzeitig als perfekter Ausgangspunkt für zahlreiche Aktivitäten dient.
Die Lage des Platzes ist einfach sagenhaft. Von fast jeder Parzelle aus hat man einen Blick auf den See oder die Berge – manchmal sogar beides. Besonders abends, wenn die untergehende Sonne die Bergketten in rotgoldenes Licht taucht, wird einem bewusst, warum Camping in Bayern so beliebt ist. Da sitzt man vorm Zelt, ein Glas Wein in der Hand, und genießt einfach den Augenblick.
Die Infrastruktur des Platzes ist durchdacht und auf die Bedürfnisse von Naturliebhabern ausgerichtet. Die sanitären Anlagen sind sauber und modern, ohne dabei übertrieben luxuriös zu sein. Es geht hier nicht um Glamping, sondern um authentisches Naturerleben mit dem nötigen Komfort. Ein kleiner Shop auf dem Gelände versorgt mit dem Nötigsten, für größere Einkäufe ist Bad Endorf nur einen Katzensprung entfernt.
Wer hier campt, sollte beachten: Vierbeiner sind auf dem Gelände nicht erlaubt. Für Hundebesitzer mag das ein Nachteil sein, für andere Gäste bedeutet es jedoch mehr Ruhe und weniger potenzielle Konflikte. Die Betreiber haben sich bewusst für diese Regelung entschieden, um den friedlichen Charakter des Platzes zu wahren.
Die Umgebung des Simssees ist ein Paradies für Aktivurlauber. Das kristallklare Wasser lädt zum Schwimmen, Paddeln oder Stand-Up-Paddling ein. Die umliegenden Hügel und Berge bieten Wandermöglichkeiten für jedes Fitnesslevel. Ein besonderes Highlight ist die Fahrt auf den Hochries mit der Seilbahn – von oben hat man einen atemberaubenden Blick über das Voralpenland bis hin zum Chiemsee.
Campingplatz am Marktler Badesee: Bauernhof-Idyll mit Herz
Ein wahres Kleinod unter den bayerischen Campingplätzen findet sich in Marktl, dem Geburtsort von Papst Benedikt XVI. Hier, etwas abseits der bekannten Touristenpfade, liegt der familiäre Campingplatz am Marktler Badesee. Was auf den ersten Blick unscheinbar wirken mag, entpuppt sich bei näherem Hinsehen als Camping-Juwel mit authentischem Bauernhof-Flair.
Die Besitzer führen den Platz mit viel Herzblut und einem Gespür für die Bedürfnisse ihrer Gäste. Das merkt man an vielen kleinen Details: Der tägliche Brötchenservice bringt frisches Gebäck direkt zum Zelt oder Wohnwagen, der Getränkeservice erspart den Gang zum nächsten Supermarkt. Hier steht nicht die Größe der Anlage im Vordergrund, sondern die Qualität des Aufenthalts.
Besonders stolz ist man auf die ECOCAMPING-Zertifizierung, die für umweltbewusstes und nachhaltiges Wirtschaften steht. Der Platz fügt sich harmonisch in die Landschaft ein, Ressourcen werden schonend genutzt, und das Bewusstsein für die Natur wird auch den Gästen vermittelt. Wer hier zeltet, tut dies im Einklang mit der Umwelt – ein gutes Gefühl in Zeiten des Klimawandels.
Der Badesee selbst ist ein wahres Naturparadies. Das Wasser ist sauber und klar, die Liegewiese gepflegt, aber nicht übermäßig "zivilisiert". Hier darf Natur noch Natur sein. An heißen Sommertagen gibt's kaum etwas Schöneres, als nach einer Wanderung in den kühlen Fluten zu planschen und danach auf der Wiese in der Sonne zu dösen.
Die Umgebung bietet überraschend viel: Das Inn-Salzach-Dreieck mit seinen historischen Städtchen wie Burghausen (mit der längsten Burganlage Europas!) oder Altötting (bedeutender Wallfahrtsort) lädt zu kulturellen Ausflügen ein. Für Wanderer sind die sanften Hügel des Voralpenlandes genau richtig – nicht zu anspruchsvoll, aber mit wunderbaren Ausblicken auf die in der Ferne aufragenden Alpen.
Terrassen-Camping am Richterbichl: Königlicher Urlaub im Pfaffenwinkel
Rottenbuch im Pfaffenwinkel – schon der Name dieser Region klingt nach Geschichte und Tradition. Inmitten dieser kulturträchtigen Landschaft, nur einen Steinwurf vom berühmten Kloster Ettal und dem Schloss Linderhof entfernt, thront der Terrassen-Campingplatz am Richterbichl wie ein Adlerhorst über dem Tal. Die terrassenförmige Anlage bietet von praktisch jedem Stellplatz aus einen Panoramablick, der einem die Sprache verschlägt: sanfte Hügel, saftige Wiesen und am Horizont die majestätischen Alpen mit der Zugspitze als Krönung.
Als i-Tüpfelchen kommt beim Camping Richterbichl die Königscard ins Spiel – ein echtes Ass im Ärmel dieser Anlage. Mit dieser Gästekarte, die Campinggäste kostenlos erhalten, stehen mehr als 100 Attraktionen in der Region zur freien Verfügung: Von Bergbahnen über Schwimmbäder bis hin zu Museen. Da spielt man auf einmal in einer ganz anderen Liga von Camping-Komfort. Einfach die Karte zücken und los geht's – ohne zusätzliche Kosten. In der Region um Rottenbuch gibt's dank dieser Karte jeden Tag neue Abenteuer zu erleben.
Die Infrastruktur des Platzes kann sich sehen lassen. Die Sanitäranlagen sind modern und werden peinlich genau sauber gehalten. Ein kleiner Shop versorgt mit dem Nötigsten, und für den großen Hunger gibt's ein Restaurant mit regionaler Küche direkt auf dem Gelände. Die Stellplätze selbst sind gut dimensioniert und bieten genügend Raum, um sich häuslich einzurichten, ohne dem Nachbarn auf die Pelle zu rücken.
Die Lage im Pfaffenwinkel ist geradezu ideal für Ausflüge aller Art. Die berühmte Wieskirche, ein UNESCO-Weltkulturerbe, liegt quasi um die Ecke. Zum Schloss Neuschwanstein und Hohenschwangau ist es nur eine kurze Autofahrt. Und für Wanderer öffnet sich hier ein wahres Paradies: Der Ammergauer Höhenweg, die Berge rund um Garmisch-Partenkirchen oder die sanfteren Routen durch das Ammertal – für jedes Fitnesslevel findet sich die passende Tour.
Ein Geheimtipp für Kulturinteressierte: Die Passionsspiele in Oberammergau finden zwar nur alle zehn Jahre statt, doch das Dorf selbst mit seinen kunstvoll bemalten Häusern und den traditionellen Holzschnitzereien ist zu jeder Zeit einen Besuch wert. Rottenbuch selbst beherbergt mit seinem ehemaligen Augustiner-Chorherrenstift ebenfalls ein bedeutendes Kulturjuwel.
Praktische Tipps für den Camping-Urlaub in den Bayerischen Alpen
Die bayerische Bergwelt zeigt sich wettertechnisch manchmal von ihrer launischen Seite – darauf solltest du vorbereitet sein. Selbst im Hochsommer kann es in den Bergen empfindlich kalt werden, besonders nachts. Eine gute Ausrüstung ist daher das A und O. Ein wetterfester Schlafsack, warme Kleidung zum Zwiebellook-Prinzip und regenfeste Ausrüstung gehören in jeden Campingrucksack. Die alte Bergsteiger-Weisheit "Es gibt kein schlechtes Wetter, nur schlechte Kleidung" bewahrheitet sich hier regelmäßig.
Wer mit dem Wohnmobil unterwegs ist, sollte bedenken, dass manche Pässe und Zufahrtswege zu den Campingplätzen steil und kurvenreich sein können. Ein geübter Fahrer am Steuer und ein nicht zu großes Gefährt erleichtern die Anreise erheblich. Die meisten der vorgestellten Plätze sind aber auch mit größeren Fahrzeugen gut zu erreichen – im Zweifelsfall lohnt eine kurze Anfrage bei den Betreibern.
Die Hauptsaison erstreckt sich von Ende Juni bis Anfang September. In dieser Zeit sind die Plätze meist gut gebucht – eine frühzeitige Reservierung, idealerweise mehrere Monate im Voraus, ist dringend angeraten. Wer flexibel ist, weicht in die Nebensaison aus: Der späte Frühling und der frühe Herbst bieten oft stabiles Wetter, weniger Betrieb und günstigere Preise. Der September gilt unter Kennern als idealer Campingmonat in den Alpen: angenehme Temperaturen, klare Luft und spektakuläre Fernsicht.
Ein weiterer Tipp betrifft die Ausrüstung: In den Bergen kann das Wetter schnell umschlagen. Eine gute Regenjacke, festes Schuhwerk und – gerade für Wanderer – eine kleine Notfallapotheke sollten immer dabei sein. Auch ein Fernglas lohnt sich: Die Chancen, Gämsen, Steinadler oder andere alpine Wildtiere zu beobachten, stehen nicht schlecht.