Wer seinen Blick auf die Täler und Schluchten richtet, entdeckt manch rauschenden Schatz. Wasserfälle gehören zu den beeindruckendsten Naturphänomenen des Alpenraums – eine perfekte Mischung aus roher Kraft und filigraner Schönheit. Das kontinuierliche Tosen des herabstürzenden Wassers wirkt beinahe meditativ. Geradezu hypnotisch zieht es den Blick auf sich, wenn tonnenschwere Wassermassen über Jahrmillionen alte Felsformationen hinabdonnern.
Die geologischen Voraussetzungen in den Bayerischen Alpen sind ideal für die Entstehung dieser Wasserspektakel. Die steilen Geländeabbrüche, widerstandsfähige Gesteinsschichten und die reichlichen Niederschläge schaffen gemeinsam die Grundlage für über 100 nennenswerte Wasserfälle im bayerischen Alpenraum. Manche davon sind weithin bekannt und leicht zugänglich, andere wiederum verstecken sich abseits ausgetretener Pfade. Doch fast alle haben eines gemeinsam: Sie üben eine magische Anziehungskraft aus – besonders an heißen Sommertagen, wenn die feinen Wassertröpfchen für willkommene Abkühlung sorgen.
Der Winter verwandelt diese dynamischen Naturschauspiele mitunter in bizarre Eisskulpturen. Im Frühjahr, wenn der Schnee schmilzt, zeigen die Wasserfälle ihre volle Kraft und Wassermenge. Bei längeren Regenperioden im Sommer und Herbst schwellen selbst kleine Rinnsale zu beachtlichen Wasserfällen an. Für Fotografen sind sie zu jeder Jahreszeit ein dankbares Motiv – wobei das weiche Licht der Morgen- oder Abendstunden besonders reizvolle Bildkompositionen ermöglicht.
Rekordfälle und heimliche Giganten
Mit 470 Metern Fallhöhe thront der Röthbachfall am Königssee unangefochten an der Spitze der höchsten Wasserfälle Deutschlands. Seine besondere Lage am Obersee, dem kleinen Bruder des Königssees, macht den Besuch zu einem Tagesausflug. Eine Schifffahrt über den smaragdgrünen Königssee, ein kurzer Spaziergang entlang des Ostufers und schon offenbart sich der spektakuläre Anblick. Trotz seiner beeindruckenden Höhe ist der Röthbachfall vergleichsweise schmal – ein langgezogenes, silbernes Band, das sich über die steile Felswand ergießt. Der knapp einstündige Fußmarsch vom Anleger Salet zum Obersee lohnt sich in jedem Fall – abgesehen vom Wasserfall belohnt die traumhafte Kulisse des Obersees mit dem Watzmann im Hintergrund für die Mühen.
Die Kuhflucht bei Garmisch-Partenkirchen beherbergt gleich drei Wasserfälle in einer imposanten Schlucht. Mit einer Gesamthöhe von etwa 270 Metern gehören die Kuhfluchtwasserfälle zu den höchsten Deutschlands. Hier hat sich der Kuhfluchtbach über Jahrtausende seinen Weg durch den Fels gebahnt. Der mittlere Wasserfall mit seinen 90 Metern Fallhöhe ist dabei das Herzstück. Vom Parkplatz in Farchant führt ein gut ausgebauter Wanderweg in etwa einer Stunde hinauf zu den Wasserfällen. Die Steigung ist moderat, macht den Weg aber für Kinderwagen ungeeignet. Im Sommer kann's auf dem beliebten Pfad ganz schön voll werden – wer's ruhiger mag, sollte den frühen Morgen nutzen.
Deutlich weniger bekannt, aber nicht minder beeindruckend ist der Zipfelsbachfall im Ostallgäu. Am nördlichen Rand der Ammergauer Alpen stürzt der Zipfelsbach in mehreren Kaskaden insgesamt 130 Meter in die Tiefe. Die ersten zwei Fallstufen sind vom Tal aus gut sichtbar, während der dritte Fall sich versteckt im Wald befindet. Der Zugang erfolgt am einfachsten vom Wanderparkplatz bei Bad Bayersoien über einen gemütlichen Waldweg. Knapp 30 Minuten dauert der Spaziergang zum unteren Wasserfall. Was dem Zipfelsbachfall an Höhe fehlt, macht er durch seine wildromantische, fast mystische Atmosphäre wett. Besonders im Frühsommer, wenn die umgebende Vegetation in saftigem Grün erstrahlt, wirkt der Wasserfall wie aus einem Märchenbuch.
Verborgene Perlen für Entdecker
Abseits der bekannten Touristenpfade finden sich einige Wasserfälle, die nur wenigen Einheimischen ein Begriff sind. Der Schleierfall bei Bayrischzell gehört zu diesen Geheimtipps. Seinen Namen verdankt er dem feinen Wasserschleier, der sich bei geringer Wassermenge über die Felsen legt. Nach starken Regenfällen verwandelt er sich jedoch in ein tosendes Naturschauspiel. Der etwas versteckte Zugang – ein schmaler Pfad zweigt vom Wanderweg zur Neuhüttenalm ab – hält die Besucherzahlen niedrig. Ein steiler Abstieg führt direkt zum Fuß des Wasserfalls, wo die kühle, feuchte Luft an heißen Tagen für Erfrischung sorgt. In diesem verborgenen Fleckchen Natur herrscht selbst an Wochenenden meist beschauliche Ruhe.
Der Tatzelwurm-Wasserfall im Mangfallgebirge ist zwar kein Geheimnis mehr, wird aber immer noch von vielen Reiseführern übersehen. Die beiden Fallstufen haben zusammen eine Höhe von etwa 95 Metern und stürzen durch eine enge Klamm. Der Name geht übrigens auf eine lokale Sagengestalt zurück – den Tatzelwurm, eine Art Drache oder Schlange mit Katzenkopf, der angeblich in den Höhlen rund um den Wasserfall haust. Hier mischen sich Naturerlebnis und Mythologie zu einem besonderen Ausflugsziel. Der Wasserfall ist von der Bundesstraße B307 zwischen Bayrischzell und Oberaudorf gut sichtbar. Ein kurzer, aber steiler Wanderweg führt direkt zur Aussichtsplattform.
In den Ammergauer Alpen lockt der deutlich weniger frequentierte Schleierfallweg mit gleich mehreren kleineren Wasserfällen. Der Hauptfall mag zwar nicht mit den Rekordhaltern mithalten können, dafür beeindruckt die Vielfalt an kleinen Kaskaden und natürlichen Wasserbecken entlang des Weges. Gestartet wird am besten in Ettal, von wo aus ein gut markierter Wanderweg erst durch Wiesen und dann durch lichten Wald führt. Nach etwa 45 Minuten erreicht man den ersten der insgesamt fünf Wasserfälle. Eine Besonderheit: Im Gegensatz zu vielen anderen Wasserfällen führt dieser auch im Hochsommer noch ordentlich Wasser.
Wild und ursprünglich: Die tosenden Bäche
Nicht nur die spektakulären Stürze, auch die wilden Gebirgsbäche selbst sind eine Wanderung wert. Die Partnachklamm bei Garmisch-Partenkirchen gehört zu den bekanntesten Schluchten Bayerns. Hier hat sich der Gebirgsfluss Partnach in jahrtausendelanger Arbeit durch den massiven Fels gefräst und dabei eine 700 Meter lange und bis zu 80 Meter tiefe Schlucht geschaffen. Das Tosen des Wassers, die kühle, feuchte Luft und das gedämpfte Licht erzeugen eine fast unwirkliche Atmosphäre. Teilweise wurde der Weg direkt in den Fels gehauen oder verläuft durch kurze Tunnelabschnitte. Im Winter bilden sich hier beeindruckende Eiszapfen und -vorhänge – ein Naturspektakel der besonderen Art. Der Eintritt von rund 5 Euro pro Person ist angesichts des Erlebnisses und der guten Wegpflege durchaus angemessen.
Weniger bekannt, aber nicht minder beeindruckend ist die Wimbachklamm bei Berchtesgaden. Der Wimbach hat hier eine schmale, bis zu 200 Meter tiefe Schlucht geschaffen. Das türkisblaue Wasser und die glatt polierten Felswände bilden einen faszinierenden Kontrast. Der etwa 30-minütige Rundweg durch die Klamm ist gut gesichert und für Familien mit etwas älteren Kindern bestens geeignet. Anschließend bietet sich eine Wanderung durch das Wimbachtal an. Dort hat der Bach ein breites Schotterbett geschaffen, das besonders nach starken Regenfällen zum reißenden Strom werden kann. Die bizarre Mondlandschaft aus hellem Geröll und vereinzelten Bäumen hat einen ganz eigenen Reiz.
Ein spektakuläres Naturerlebnis bietet auch der Leutascher Geisterklamm an der deutsch-österreichischen Grenze. Streng genommen liegt der größte Teil bereits auf Tiroler Gebiet, doch der Zugang ist sowohl von Mittenwald als auch von Leutasch möglich. Auf einem stählernen Steg geht's direkt über dem tosenden Wasser durch die schmale Schlucht. An manchen Stellen ist der Spalt so eng, dass man beide Felswände gleichzeitig berühren könnte. Die modernen Metallstege und Plattformen sind auch für Kinder ein Abenteuer. Besonders eindrucksvoll: der tosende Wasserfall am Ende der Klamm, der sich donnernd in die Tiefe stürzt. Ein bisschen Nervenkitzel ist hier inklusive – wer unter Höhenangst leidet, sollte sich die Tour allerdings zweimal überlegen.
Praktische Tipps für Wasserfall-Entdecker
Die Wasserfälle und Wildbäche präsentieren sich je nach Jahreszeit und Witterung völlig unterschiedlich. Nach längeren Trockenperioden führen manche Fälle kaum Wasser – besonders die kleineren können dann zu einem dünnen Rinnsal zusammenschrumpfen. Am besten besucht man die Naturspektakel im späten Frühjahr zur Schneeschmelze oder nach ergiebigen Regenfällen. Ein Blick auf die aktuellen Niederschlagswerte der Region lohnt sich bei der Planung.
Festes Schuhwerk ist bei Wasserfallwanderungen Pflicht. Die feuchte Gischt macht Wege und Steine oft rutschig. Wer nahe ans tosende Nass heranwill, sollte zudem wasserabweisende Kleidung im Gepäck haben – die feinen Wassertröpfchen dringen überraschend weit vor. Für Fotografen empfiehlt sich ein Mikrofasertuch zum Abwischen der Kameralinse und eventuell ein Stativ für Langzeitbelichtungen. Mit einer ND-Filteraufnahme können Wasserfälle in seidige Schleier verwandelt werden – ein beliebter Effekt in der Landschaftsfotografie.
Trotz aller Naturverbundenheit: Manche der Wasserfälle liegen in sensiblen Ökosystemen. Deshalb gilt ganz besonders: Nichts mitnehmen außer Erinnerungen und Fotos, nichts zurücklassen außer Fußabdrücken. Das Baden ist an vielen Wasserfällen aus Sicherheitsgründen verboten – die Strömung wird häufig unterschätzt. An den offiziellen Badestellen gibt's in der Regel entsprechende Hinweise. Im Zweifelsfall bei der örtlichen Touristeninformation nachfragen. Einige der Schluchten und Klammen erheben moderate Eintrittsgebühren, die der Instandhaltung der Wege dienen. Die Investition lohnt sich meistens, denn gerade in den bekannteren Klammen sind die Wege hervorragend ausgebaut und gesichert.
Mit Kindern unterwegs zu den Wasserwundern
Kinder sind naturgemäß fasziniert von Wasser. Das Planschen und Spielen am Bach macht selbst den Kleinsten Spaß. Für Familienausflüge eignen sich besonders die leicht zugänglichen Wasserfälle mit kurzen Anmarschwegen. Der Hinanger Wasserfall im Oberallgäu beispielsweise ist über einen kinderwagengeeigneten Weg in etwa 15 Minuten vom Parkplatz am Ortsrand von Hinang erreichbar. Mit seiner überschaubaren Höhe von knapp 25 Metern wirkt er nicht einschüchternd auf jüngere Kinder. Am Fuße des Falls laden flache Steine zum Verweilen ein – perfekt für ein kleines Picknick.
Auch der untere Teil der Buchenegger Wasserfälle im westlichen Allgäu ist familienfreundlich erreichbar. Hier stürzt das Wasser in mehreren Kaskaden zu Tal und bildet immer wieder kleine Becken. Bei geringem Wasserstand können Kinder unter Aufsicht an manchen Stellen sogar im kühlen Nass planschen. Ein spezieller Wasserfallerlebnispfad bietet zudem spielerisch aufbereitete Informationen zur Entstehung und Bedeutung der Wasserfälle. Brotzeitbänke entlang des Weges laden zu kurzen Pausen ein.
Etwas abenteuerlicher geht's an der Breitachklamm bei Oberstdorf zu. Deutschlands tiefste Schlucht beeindruckt mit ihren bis zu 150 Meter hohen Felswänden. Der gut ausgebaute Weg mit Geländern ist zwar nicht für Kinderwagen geeignet, aber für Kinder ab etwa 4 Jahren in Begleitung Erwachsener problemlos zu bewältigen. Das donnernde Getöse des Wassers, die kühle Luft und die beeindruckenden Felsformationen machen die Tour zu einem Erlebnis für die ganze Familie. Die Wanderung durch die Klamm dauert etwa eine Stunde. Am Ausgang wartet die gemütliche Waldhaus-Einkehr mit Spielplatz auf hungrige Entdecker.
Wasserfall-Rundtouren für Ambitionierte
Wer gleich mehrere Wasserfälle an einem Tag erleben möchte, für den bieten sich verschiedene Rundwanderwege an. Die Wasserfallrunde im Allgäuer Oytal verbindet auf einer knackigen Tagestour gleich drei sehenswerte Fälle. Vom Wanderparkplatz im Oytal geht's zunächst steil bergauf zum versteckten Günther-Messner-Steig. Der schmale Pfad führt vorbei am rauschenden Stuibenfall und weiter zum spektakulären Höllenfall, der sich tosend durch eine enge Felsrinne zwängt. Über die Käseralpe erreicht man schließlich den dritten im Bunde – den malerischen Seewasserfall. Mit rund 1.000 Höhenmetern und einer Gehzeit von etwa 6 Stunden ist die Tour nichts für Anfänger, belohnt aber mit einzigartigen Natureindrücken abseits der Touristenmassen.
Im Berchtesgadener Land lockt die Almbachklamm-Runde mit einer gelungenen Mischung aus Natur und Kultur. Startpunkt ist der Parkplatz an der historischen Kugelmühle bei Marktschellenberg, wo seit Jahrhunderten Marmorkugeln hergestellt werden. Durch die wildromantische Almbachklamm führt ein gut ausgebauter Steig vorbei an zahlreichen kleineren Wasserfällen und Stromschnellen. Nach etwa 2,5 Kilometern erreicht man den Hauptfall – ein beeindruckendes Naturschauspiel, das sich besonders nach starken Regenfällen in voller Pracht zeigt. Die Rückwanderung erfolgt auf der gegenüberliegenden Talseite mit herrlichem Blick auf die Berchtesgadener Alpen. Unterwegs laden mehrere urige Almen zur Einkehr ein. Die Gehzeit beträgt etwa 3-4 Stunden bei moderater Steigung.
Eine anspruchsvolle Variante für erfahrene Bergsteiger ist die Wasserfallrunde am Königssee. Ausgangspunkt ist der Parkplatz am Königssee, von wo aus zunächst die Bootfahrt zur Halbinsel St. Bartholomä unternommen wird. Von dort führt ein steiler Bergpfad hinauf zum Eisbachfall, der als einer der wildesten Wasserfälle des Berchtesgadener Landes gilt. Weiter geht's über die Kührointalm zum beeindruckenden Schrainbachfall und schließlich zum Königsbachfall. Der Abstieg erfolgt über den anspruchsvollen Rinnkendlsteig zurück zum Königssee. Für die gesamte Tour sollten erfahrene Wanderer etwa 7-8 Stunden einplanen. Schwindelfreiheit und Trittsicherheit sind hier absolute Voraussetzung.
Kulturelle Einbettung und historische Bedeutung
Wasserfälle und Wildbäche spielten in der bayerischen Kulturgeschichte seit jeher eine wichtige Rolle. Die Wasserkraft wurde früh für Mühlen, Sägewerke und später für die Stromerzeugung genutzt. Entlang vieler Gebirgsbäche finden sich noch heute historische Wassermühlen, die teilweise als Museen zugänglich sind. In Ramsau bei Berchtesgaden beispielsweise mahlt die denkmalgeschützte Kugelmühle seit dem 17. Jahrhundert Getreidekörner zu Mehl. Ein lohnenswerter Abstecher für Kulturinteressierte.
In der Volkskunst und im Brauchtum hinterließen die Wasserfälle ebenfalls ihre Spuren. Zahlreiche Sagen und Legenden ranken sich um die tosenden Naturspektakel. Der Wallenfaller Wasserfall bei Wallgau beispielsweise soll der Heimatort geheimnisvoller Wasserwesen sein. In mondlosen Nächten – so erzählt man sich – steigen die Wasserfrauen aus dem schäumenden Gischt und tanzen auf den umliegenden Wiesen. Wer ihnen begegnet und freundlich ist, dem bringen sie Glück. Übermütigen Spöttern droht dagegen ein unfreiwilliges Bad in den eiskalten Fluten.
Die bildende Kunst entdeckte die Wasserfälle als dankbares Motiv. Besonders während der Romantik zog es zahlreiche Maler in die Bayerischen Alpen, um die wilden Naturszenerien auf Leinwand zu bannen. Der berühmte Landschaftsmaler Carl Rottmann verewigte unter anderem den Königssee mit seinen umliegenden Wasserfällen in stimmungsvollen Gemälden. Auch in der zeitgenössischen Kunst finden die Wasserfälle immer wieder Beachtung. Eine Ausstellung zum Thema "Wasser in der Kunst" im Alpinen Museum in München beleuchtet diesen Aspekt eindrucksvoll.
Verantwortungsvoller Umgang mit der Ressource Wasser
"Des Wassers Kraft, des Wassers Lauf, hält nimmer jemand auf" – diese alte bayerische Bauernweisheit hat auch heute nichts von ihrer Gültigkeit verloren. Dennoch steht die Ressource Wasser zunehmend unter Druck. Klimaveränderungen, intensive touristische Nutzung und wirtschaftliche Interessen konkurrieren miteinander. Einige der kleineren Wasserfälle führen in trockenen Sommern inzwischen deutlich weniger Wasser als noch vor wenigen Jahrzehnten. Umso wichtiger ist ein nachhaltiger Umgang mit dieser kostbaren Ressource.
Verschiedene Umweltschutzorganisationen und lokale Initiativen setzen sich für den Erhalt der natürlichen Wasserfälle und Wildbäche ein. Der "Verein zum Schutz der Bergwelt" beispielsweise engagiert sich gegen übermäßige touristische Erschließung und für den Erhalt der natürlichen Fließgewässer. Auch als Besucher kann man einen Beitrag leisten: Abseits der offiziellen Wege haben Pflanzen und Tiere oft ihre letzten Rückzugsräume. Ein verantwortungsvoller Umgang mit Wasser – auch im Alltag – kommt letztlich allen zugute.
Trotz aller notwendigen Schutzmaßnahmen: Die Wasserfälle und Wildbäche der Bayerischen Alpen sind und bleiben ein öffentliches Gut, das allen Naturfreunden offensteht. Sie zu erleben, ihre Kraft zu spüren und ihre Schönheit zu bewundern, das geht am besten vor Ort. Und vielleicht trägt gerade diese unmittelbare Erfahrung dazu bei, den Wert unserer natürlichen Wasserressourcen wieder mehr zu schätzen. In diesem Sinne: Raus in die Natur und eintauchen – wenn schon nicht körperlich, dann zumindest mit allen Sinnen in die faszinierende Welt der bayerischen Wasserfälle.